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Ausgangspunkt der Installation von Jörg Obergfell sind einfache Geräteschuppen im Norden Japans. Diese kleinen, improvisierten Gebäude sind etwas grundlegend anderes als jene Konstruktionen, die von Architekten – den ›Schöpfern von Form‹ – entworfen werden. Sie sind gewissermaßen eine unerwünschte Erinnerung daran, dass Dinge älter und langlebiger sind als Ideen und dass es gelegentlich sogar schwierig sein kann, zwischen den beiden zu unterscheiden.
Sie dienen in dieser eher armen Gegend hauptsächlich zur Lagerung von Materiali-
en für kleine Landbewirtschaftungen oder werden als Freizeithäuschen genutzt. Viele dieser Konstruktionen zwischen Chaos und Ordnung weisen auf eine gewisse Übersteigerung ihres Zweckes, einen Übermut in der Ausführung hin. Durch einen kreativen Umgang mit Resten wird auf eindrückliche Weise eine Notwendigkeit unbewusst künstlerisch gelöst.
Jörg Obergfell fotografierte eine Vielzahl dieser kleinen „Architekturen ohne Architekten“ sowohl im Sommer als auch im dortigen sehr schneereichen Winter. 288 der so entstandenen Fotografien werden wandfüllend im Ausstellungsraum für Brauchbarkeit gezeigt.
Eine improvisierte Struktur, die die Elemente der Schuppen von Aomori aufgreift, findet an- grenzend ihren Platz im Raum.
Die Ausstellung wird unterstützt von der Kunststiftung NRW.Vernissage: Freitag, 20. Oktober 2017, ab 19.00 Uhr
Laufzeit: 21. Oktober - 25. November 2017
Öffnungszeiten: Samstag, 14 — 18 Uhr und auf AnfrageCV JÖRG OBERGFELL
- 1978 in Köln / lebt und arbeitet in Köln
1997-2000 Vocational school for woodcarving Garmisch-Partenkirchen
2002-2003 Exchange studies École Nationale Supérieure des Beaux-Arts, Lyon
2000-2006 Academy of Fine Arts, Nuremberg 2006, Master class student of Ottmar Hörl
2006-2007 Master of Fine Arts, Goldsmiths College, London
Solo exhibitions:
2016 Jörg Obergfell, gradus, Köln
2013 Towers and Trees, galleryem, Seoul
2011 Tout est construit, CEAAC, Strasbourg
2010 Second nature, Gallery Muro, Genève
Kunsthalle Mainz
2009 Kompakter Ereignishorizont, Kunstbunker Nürnberg
Vollversammlung, Wewerka Pavillion 2, Münster
Tower blocks and tunnels, Bearspace, London
2005 Frischzelle 1, Kunstmuseum Stuttgart (c), Debut, Kunstverein Offenburg (c)Awards, Scholarships:
2013 ACAC residency, Aomori, Japan
2012 Cité Internationale des Arts, Paris
2010 USA-scholarship of the Bavarian State Department for Science and Art 2007 Changdong Art Studio, short-term residency, Seoul
2006 Black Forest Culture Award
Postgraduate Award from the German Academic Foundation
Postgraduate Award, Arts and Humanities Research Council, UK 2004-2007 Grant from the German Academic Foundation
Acadamy Award from the Acadamy of Fine Arts in NurembergGroup Exhibitions (Selection):
see here [Press Pdf] - 1978 in Köln / lebt und arbeitet in Köln
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DIAMONDS
„Ich mache mir erst Sorgen, wenn ich nicht mehr kopiert werde.“
(Phoebe Philo –Céline Designerin)“I couldn‘t care less“
(Miuccia Prada –Prada & Miu Miu Designerin)Mit welcher Art Objekt haben wir es zu tun, wenn sich die Kopie weder in ihrer Materialität noch ihrer Funktion bzw. ihrem Aussehen von dem Original unterscheidet und es lediglich der autorisierte Label-Anhänger ist, der das Objekt als original auszeichnet?
In China ist die Kopie ein Zeichen der Wertschätzung und Anerkennung des vervielfachten Gegenstandes: Das Objekt ist von solcher Bedeutung, dass es sich zu Kopieren lohnt.
Kuratiert von Sally Müller.
Zur Ausstellung erscheint eine Edition, die im Ausstellungsraum zum Vorzugspreis von 49,90€ erworben werden kann.Vernissage: Freitag, 9. September, ab 19 Uhr
Ausstellung: 2. September – 14. Oktober 2017, immer samstags 14 – 18 Uhr und auf Anfrage
https://www.facebook.com/events/123960114902876/Kölner Stadtanzeiger vom 3.10.17
CV JULIA WEISSENBERG
*1982
in Bergisch Gladbach/ lebt und arbeitet in Köln
2016
Workshop mit Marco Roso (DIS), Autocenter Berlin
2012
Diplom mit Auszeichnung, Kunsthochschule für Medien, Köln
(Prof.Dr.Karin Harrasser, Prof.Matthias Müller, Prof.Johannes Wohnseifer)
2007-2012
Kunsthochschule für Medien, Mediale Künste, Köln
2005-2007
Kommunikationsdesign, FH DüsseldorfStipendium / Preise
2017
Videokunst Förderpreis, Bremen, Deutschland
Artist in Residence, Goethe-Institut & Geka e.V., Peking, China
2016
Artist in Residence, Flaggfabrikken, Bergen, Norwegen
Artist in Residence, german-chinese exchange, Geka e.V., Berlin
Besondere Erwähnung der Jury, Stuttgarter Filmwinter, Deutschland
2015
Artist in Residence, Art Space Geumcheon, Seoul, Südkorea
2014
Chargesheimer Stipendium der Stadt Köln für Medienkunst, Deutschland
NRW Stipendium, Schloss Ringenberg, Hamminkeln, DeutschlandEinzelausstellung
2017
Videoarbeiten | Julia Weißenberg, Goethe Institut, Peking, China
St.Open, mit Selma Gültoprak, Kleine Alhambra im Lohsepark, Köln
2016
Let‘s just imitate the real until we find abetter one, MATJÖ, Kunstraum,Köln
2015
SOFT COMPANY, mit Mia Boysen, Ackerstrasse 24, Düsseldorf
Form, Line, Screen: Re-Viewing Architecture, Total House, Melbourne, Australien
2014
Concrete Shore, Artothek, Köln -
| transient |
Die Ausstellung | transient | zeigt die Arbeiten des jungen Graphikers und Künstlers Thibault Duchesne aus Paris. Im Mittelpunkt steht die Videoinstallation „The Transitory Life of Water“, die das Erleben einer synthetisierten Landschaft als Innenraum in den Mittelpunkt stellt. Immerwährend, in Schichten aufeinander gelegt, bewegen sich die ineinander fallenden Wellen stetig im Loop. Meditative Bewegungen einer vermeintlich natürlichen Landschaft, die jeder in seiner Erinnerung gespeichert hat. Diese Bilder der eigenen Erinnerung verfließen in die Projektion, versetzen assoziativ in die atmosphärische Stimmung.
Natur als Konstrukt des menschlichen Handelns – ein Seitenhieb auf die geo- und kulturwissenschaftliche Debatte um das Zeitalter des Anthropozän? Eine Dekonstruktion der über Jahrhunderte vererbten Dualität von Natur und Kultur?
Die Grenze zwischen Realität und Fiktion verschwimmt. Unvermittelt kreiert die eigene Imaginationskraft aus den Versatzstücken eine Wirklichkeit, die zur Introspektion auffordert. Das Wasser ruft seine beruhigende und gleichzeitig aufwühlende Wirkung auf. Erweckt den Wunsch hineinzutauchen. Denn aufs Wasser schauen bedeutet auch – sich selbst anblicken.
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Gambler’s Delight
Oskar Klinkhammers Arbeiten sind Ergebnisse eines intensiven sensorischen Forschungsprozesses, der letzten Endes auf optische und akustische Reize überführt und reduziert wird. Seine Intuition gibt die Ordnung vor, die er im Prozess – auch etwa in Formen des Sammelns – stets im Zusammenspiel mit den Materialien weiterentwickelt. Die Dinge teilen ihm ihre Verwendung mit.
Über die Material- und dessen Formfindung, gelangt er zur Konstruktion und Inszenierung von Szenen, Räumen und Bildern, die sich mit den unterschiedlichsten Themen, wie unter anderen Vergänglichkeit, Wiederholung, Monotonie, aber auch Perversion, Zwang, Neurose oder Fetisch und damit auch Patriarchat oder Kontrollgesellschaft auseinandersetzen. Dabei spielen auch die diesen Begriffen innewohnenden positiven Seiten, ihrer Schönheit als Teil und Funktion des Lebens und Daseins in unserer Gesellschaft, eine wichtige Rolle.
Kuratiert von Simon Roth.Öffnungszeiten: Samstag, 14 – 18 Uhr und auf Anfrage
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WE'RE FROM THE GOVERNMENT AND WE'RE HERE TO HELP
Aha. Hilfe kann man ja immer gut gebrauchen. Sagt man doch so. Von der Regierung? Naja, wenn‘s sein muss. Ich hab ja schon so meinen Stolz. Welche Regierung überhaupt? Egal. Vielleicht sollten wir dann doch mal in den Umschlag reinschauen. Was da so drin ist meine ich. Ganz unverbindlich. Könnte ja brauchbar sein. Irgendwer braucht ja immer was. Zum Beispiel neulich. Egal. Was ich meine...Es kann ja fast nix schief gehn. Also...mal so angedacht: ich lass es liegen. Ich schmeiss es weg. Aber irgendwann kommt dann vielleicht doch noch mal so‘n Umschlag, in rosa oder azul vielleicht dann. Oder in schwarz. Dann mach ich den jetzt lieber gleich auf. Zur Sicherheit.
Kevin Pawel Matweew und René Kemp sind nicht von der Regierung (not this time!) und haben auch keine kleinteilige Post verschickt, zeigen dafür aber Ihre neusten gemalten Arbeiten.
Kuratiert von Florian Müller.
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An eine Idee anknüpfen, beim Gespräch den Faden verlieren, einen Gedanken weiter spinnen, sich in Argumenten verstricken. Unsere Sprache ist voller Bilder von einer der urältesten menschlichen Kulturtechnik. Der Fokus von Olga Jakob liegt besonders auf Textilien. Mit keinem anderen Material ist der Mensch täglich so lange in Berührung.
In dieser Distanzlosigkeit sieht Olga Jakob eine Stärke, da es eine Vertraulichkeit und Selbstverständlichkeit mit sich führt. Diese Unmittelbarkeit des Materials ist Ausgangspunkt für ihr künstlerisches Handeln. Das Textile ist eine Weltsprache im globalen Kontext. Dinge verketten sich miteinander und werfen stetig neue Fragen auf.
Kuratiert von Simon Roth.
Interview von Peter Backof, Deutschlandfunk, mit Olga Jakob